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Soziale Kämpfe

Stuttgart isch stabil

Es gibt gute Nachrichten! In Stuttgart haben sich Samstag Nacht einige junge Leute ein Beispiel an den weltweiten Revolten genommen und angefangen sich gegen die Polizei zu wehren. Und es sind natürlich gute Nachrichten, auch wenn es mal das ein oder andere Schaufenster von Kleinbürgern erwischt hat.

Nun also auch in Deutschland. In dem Land, wo man fast schon meinte auch diese Sache geht wieder spurlos dran vorbei. Im letzten Monat haben es Menschen in den USA vorgemacht, jetzt traut man es sich sogar im Ländle zu: Polizeiwillkür muss man nicht endlos ertragen. Die USA sind Kulturell immer noch ein Hauptbezugsland für Jugendliche und wenn man sieht, wie dort das Fass zum Überlaufen gebracht wurde, ist es nur logisch, auch hier, wo Polizeiübergriffe und Rassimus realität sind, aktiv zu werden.

Die liberale Linke kommt gar nicht mehr hinterher mit Distanzierungen und kann die Gewalt ja überhaupt nicht verstehen. Ist das euer ernst oder handelt ihr nur aus Opportunismus und Angst davor, dass die Faschos böse zu euch werden? Da werden die wildesten Sachen behauptet. Man würde so den Rechten helfen und der Polizei die Legitimation für noch härtere Maßnahmen geben. Da stellt sich einem schon die Frage wo zur Hölle diese Leute die letzten Jahre über waren. Auf Reisen? Kein Wort mehr über rassistische Polizeigewalt, wo doch noch letzte Woche alle so entrüstet waren wie schlimm die Verhältnisse in den USA sind. Aber dass es hier ähnlich ist, was die Samstagnacht einem ja ins Gesicht schreit, wollen Linksliberale nicht hören. In ihrer Welt gibt es für alles eine ideale Lösung aber bitte Leute benutzt doch keine Gewalt! Das sind Aussagen, die nur von Leuten kommen können, die nie Opfer von Polizeigewalt waren. Und dass Gewalt irgendwann einmal auf Gegenwehr stößt ist ja wirklich kein Geheimnis.

Das muss man sich mal vorstellen: Da geht endlich mal was in Deutschland. Es fangen junge Leute spontan an, sich zu wehren und dann kommen irgendwelche privilegierten „Linken“ daher und erklären ihnen, was richtig und falsch ist. Zum Glück verhält es sich aber so, dass die deutsche Linke in Parteienform eh keinen Bezug und Einfluss auf die jungen Leute hat. Die sind nicht so wie man sie gerne hätte und das ist gut so.

Nebenher läuft weiter die Debatte über den Polizei=Müll Artikel in der taz und die Rechten im Staat sowie außerhalb des Staates stellen natürlich sofort einen Bezug her, als wäre die Taz DAS Medium schlechthin unter migrantischen Jugendlichen. Was sie nicht verstehen können: Es braucht schon lange keine Zeitungsartikel mehr, um die Menschen gegen die Polizei aufzubringen. Das schaffen sie ganz gut alleine durch ihre Gewaltexzesse, durch ihren Rassismus und ihren rechten Terrorismus in den eigenen Reihen. Dazu muss man nicht Taz lesen.

Doch jetzt hat der Müllverein ein mal zu viel rassistisch beleidigt, auf den Boden gedrückt und wie Dreck behandelt. Die Leute lassen sich zunehmend nichts mehr von ihnen gefallen. Ein Beispiel das hoffentlich Schule machen wird. Nächstes Wochenende dann überall bitte.