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Antifa-Roman

31 | Montag

„Was ist denn hier los?“, fragt Marc Vera. „Die wirken aber ziemlich bedeppert.“ Er wendet seinen Blick zu den Rechten, als er mit Vera über den Schulhof läuft. „Sie beobachten uns. Aber nur heimlich.“ „Sie pöbeln nicht.“ „Und lachen tun sie auch nicht.“ „Nur Peter wirkt arrogant wie immer. Das Hipster-Arschloch.“ Im Schulhaus treffen sie…

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Antifa-Roman

30 | Samstag

An diesem Samstagvormittag werden in Wiesbaden zeitgleich vierzehn Klingelknöpfe gedrückt. Der Ablauf ist überall identisch. Vor der Tür stehen zwei Männer mit Sturmhauben. Einer spricht den öffnenden Neonazi namentlich an. Verdatterte Blicke treffen die beiden Vermummten. Sie hinterlassen eine eindeutige Botschaft. „Wenn du nicht im Krankenhaus landen willst, dann hältst du ab sofort den Ball…

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Antifa-Roman

29 | Isabella

Isabella, Marlenes Schwester, ahnt von all dem nichts, als sie an diesem Nachmittag über den Schulhof läuft. Auch die zwei blutunterlaufenen Augen von Hausmeister Weitzel, die ihr lüstern folgen, bemerkt sie nicht. Es ist einer jener Tage, an denen er schon ziemlich früh einen sitzen hat. Tagsüber kann man Wodka saufen. Das riecht keiner. Und…

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Antifa-Roman

28 | Das Büchlein

Die beiden Nazis beobachten Stefan seit der Versammlung in der Schule sehr genau. Immer, wenn er den Schulhof verlässt, folgen ihm ihre Augenpaare. Sie notieren seine Wege und die Uhrzeiten. Offenbar hat die erste Abreibung nicht richtig gewirkt. Sie wollen ihn noch einmal angreifen. Stefan fährt seit dem Überfall auf ihn einen kleinen Umweg nach…

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Antifa-Roman

27 | Das erste Mittwochstreffen

Das erste Treffen der Antifa-Gruppe verläuft chaotisch. Ständig kommen neue Jugendliche hinzu, Smartphones klingeln, andere schauen Filme auf Instagram. Nach einer Dreiviertelstunde können sie endlich anfangen. Es sind ungefähr 20 Personen anwesend. Petra übernimmt wie abgesprochen die Begrüßung und die einleitenden Worte. Erwartungsgemäß hat sich niemand etwas überlegt. Sie wollen einfach mitmachen, Vorschläge hören, etwas…

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Antifa-Roman

26 | Dienstagstreffen bei Vera

Der erste Tagesordnungspunkt auf dem Treffen der sechs bei Vera ist die Vorbereitung des ersten Termins der neuen Antifagruppe. „Werden wir uns als die Gruppe outen, die das Ganze angeleiert hat?“, fragte Elena. Vera antwortet: „Nein, das sollten wir auf keinen Fall tun. Niemand soll denken, wir hätten ein privates Problem mit den Nazis. Wir…

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Antifa-Roman

25 | Daten

Die zwei neuen Aushilfen von Hausmeister Weitzel haben alle Hände voll zu tun. Endlich kann er jemanden herumkommandieren. Alle unangenehmen Arbeiten halst er den beiden Schülern auf. Seit dem Streichen der Schulwand sind sie ihm quasi offiziell zugeordnet. „Heute sind die Teppiche im Sekretariat zu säubern“, erklärt er ihnen. „Na klar, Herr Weitzel.“ Eigentlich ist…

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Repression

„Wir müssen es richtig machen!“

Achim Schill im Gespräch mit Detlef Georgia Schulze über die kürzliche Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in Sachen linksunten.indymedia und Defizite der Antirepressionsarbeit. „wenn es unmöglich ist, die Wahrheit le­gal zu sagen, so ist das nicht ein Argu­ment für das Verschweigen der Wahrheit, sondern für die Notwendigkeit, eine ille­gale, d.h. von Polizei und Zensur freie Organisation und…

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Antifa-Roman

24 | Celeste II

Nach der Versammlung laufen die meisten Schüler Richtung Bushaltestelle. Celeste ist unter ihnen. Sie hat Angst. Bushaltestellen bleiben für sie immer der Ort, an dem ihr Vater ermordet wurde. Dort erscheint ihr das Bild seines zertretenen Schädels vor ihrem inneren Auge. Heute kommt dazu, dass auch die Nazis unterwegs sind. Die Typen von ihrer Schule.…

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Antifa-Roman

23 | Die Versammlung

Am Mittwoch sitzen Stefan und Petra auf dem Podium der Versammlung. Barzel hat sich weit außen am Rand platziert. „Es ist eure Versammlung, nicht meine!“ Er will zeigen, dass er zwar Schirmherr ist, aber die Leitung den beiden Schülern überlässt. Scheinbar unbeteiligt wühlt er in ein paar Unterlagen herum. Doch seinen wachen Augen entgeht nichts.…