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Antifa-Roman

18 | René III

Gegenaufklärungstraining nennt es René. Verfolger erkennen und abhängen. An diesem Samstag ist Marlene dabei. Er will ihr die Grundlagen konspirativen Handelns beibringen. Sie stehen am Wiesbadener Bahnhof und lösen ein Tagesticket. René zahlt bar. Regel Nummer 1. zahle immer bar. Nutze nie eine Kreditkarte oder gar das Smartphone zum Zahlen. „Wenn du dir den Bahnhof…

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17 | Der Schock

„Wie siehst du denn aus?“, fragt Vera, als sie Stefan die Tür öffnet. „Gasangriff – von Nazis!“ „Was?“ Vera ist sichtlich erschüttert. „Echt jetzt?“ Stefan tritt in den Flur. Er ist verdreckt, der Ellenbogen verletzt, die Augen knallrot. „Sehe ich aus, als ob ich scherze?“ „Scheiße, ich hab‘ es ja gewusst!“ Petra ist kalkweiß. In…

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16 | Der Angriff

Der Weg von der Schule zu Vera ist nicht weit. Ein paar Kilometer den Zweiten Ring entlang. Das Dichterviertel, wo Vera wohnt, liegt am Rande der Innenstadt von Wiesbaden. Genau wie die Leibnizschule. Stefan geht von zehn Minuten Fahrt mit dem Rad aus. Sie sind in zwei Stunden bei Vera verabredet. Er beschließt, eine Runde…

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15 | Angst

„Wir müssen uns was überlegen“, sagt Vera, als sie zum Unterricht gehen. „Lasst uns vielleicht heute Nachmittag mal darüber nachdenken. Kommt doch gegen drei zu mir.“ Die anderen nicken. „Aber jetzt haben wir erst mal Mathe.“ Schweigend laufen sie in den Klassenraum. Vorbei an der Wand, die ihnen frischgestrichen entgegenglänzt. Kein Lehrer kommt an diesem…

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14 | Der Tag danach

Als Marc an diesem Freitagmorgen erwacht, liegt Vera auf seiner Brust und schläft. Er streichelt ihr liebevoll übers Haar und ist glücklich. Vera blinzelt. „Der Wecker hat doch noch gar nicht geklingelt“, flüstert sie schlaftrunken. „Nein, noch nicht. Aber gleich. Ich mache Kakao und bringe dir eine Tasse.“ „Ich will lieber Kaffee. Du findest alles…

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13 | Der Mann aus Afrika III

An diesem Donnerstagabend kann Celeste nicht schlafen. Die Massenunterkunft im Wiesbadener Westend ist laut. Es wohnen zu viele Menschen auf kleinem Raum. Und sie haben zu viel Zeit. Sie dürfen nicht arbeiten. Sie dürfen nur warten: auf einen neuen Termin im Amt. Auf juristische Entscheidungen. Auf Informationen zu ihrem Aufenthaltsstatus. Auf Nachrichten von zuhause. Sie…

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12 | Liebe

Auf ihrem Rückweg beobachtet René die Gruppe. Er erinnert sich, wie oft er früher nach Aktionen nach Hause lief. Euer Adrenalinpegel senkt sich nun langsam. Aber der Stress für euch fängt erst an. Denn ab jetzt denkt ihr an den kommenden Tag. Und das wird richtig anstrengend. Jeder kann sich denken, dass ihr die Täter…

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11 | Es tropft

Um 19 Uhr 30 steht die Schülergruppe an ihrer Schule. Ein leichter Wind weht. Der September kündigt das Ende des Herbsts an. Jetzt wird es langsam kälter, denkt Marc. Zeit, mit Vera zu kuscheln und sich auf Winterabende unter Wolldecken oder vor flackernden Kaminen einzustellen. Zeit, warmen Kakao zu trinken, sich nach einem Winterspaziergang den…

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10 | René II

Marlene schaut auf die Uhr. „Oh, fast hätte ich meine Verabredung vergessen.“ Sie springt auf. „Aha, haben wir ein geheimes Date?“, stichelt Vera lächelnd. Marlene streckt ihr die Zunge raus. „Das geht dich gar nichts an.“ „Also habe ich recht!“ Vera will sie ein wenig ärgern. Die Stimmung im Raum ist nach der Geschichte von…

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9 | Geschichtsunterricht zum Anfassen

Die Taschenleerung nach Unterrichtsende ist ernüchternd. Ihr zusammengeworfenes Geld reicht nicht für den Kauf von Farben und Pinseln. Vera schleppt schließlich alle zu ihrer Mutter. „Sie wird uns helfen, glaubt mir!“ Mutter und Tochter leben in einer geräumigen Dachwohnung im Dichterviertel. Frau Swanka leitet eine eigene Schneiderei im Erdgeschoss. Ihren Vater hat Vera nicht kennengelernt…